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Sonntag, 4. August 2013

Brigitte Teufl - Heimhilcher - Humor und Hausverstand erwünscht

Ein wirklich passender Titel, denn davon braucht oder hat Thessa eine ganze Menge. Ob sich jeder so verhalten würde sei dahingesagt. Ob ich soviel Humor und Hausverstand hätte, ich weiß es nicht.

Noch verheiratet mit Wolfgang, der als Förster lebt und wohnt, getrennt lebend, noch nicht geschieden, einen fast pubertierenden Sohn von nicht ganz 12 Jahren und dann noch einen neuen Chef, der auch nur als Lakai durchgehen würde, so arrogant wie er ist.

Aber das sollte ja noch nicht alles sein.

Thessa kümmert sich um ihren neuen Job in der Hausverwaltung von Dr. Michael Hausner und gleichzeitig um Haus, Sohn und hält einen freundschaftlichen Kontakt zum Vater ihres Sohnes, der nicht nur eine neue Freundin hat und muss ihm manchmal Schützenhilfe geben, so auch als eine uneheliche Tochter auftaucht. Daneben hilft sie einer jungen, türkischen Praktikantin im neuen Job, die schwanger aber nicht verheiratet ist und vor der Familie Angst hat.

Trotzdem lässt sich Thessa nicht entmutigen, auch wenn sie nun nicht die schlankeste Figur besitzt und mit der Mode hapert. Das hält ihr ja nicht nur ihr neuer arroganter Chef vor sondern eine neue Geschäftspartnerin versucht mit ihren Intrigen alles, um Thessa und ihren Chef Michael zu entzweien. Manchmal nicht einfach, wie Thessa erfahren muss.

Thessa lässt sich nicht entmutigen oder unterkriegen, auch wenn es manchmal schmerzlich zu sein scheint, denn auch glückliche Momente lassen sie manchmal alles vergessen, wie anstrengend doch manche Dinge sind.

Humor und Hausverstand erwünscht..... sind hier die besten Hilfen im Leben, die es gibt. Brigitte Teufl-Heimhilcher hat mal wieder einen ganz tollen Roman - wie ich finde - geschrieben, zum Lachen, Schmunzeln aber auch für ernste Momente. Diesen Roman muss man einfach lesen um selbst ein wenig Vertrauen in sich selbst und andere zu finden, Selbstvertrauen und Einfühlsamkeit zu bekommen. Sensible Momente in die richtige Ordnung zu bringen, da braucht man schon viel Überlegungskraft und mehr.

Alles was im Leben geschehen kann sollte Schicksal sein aber das was Thessa da erlebt ist durch vielleicht selbst zum Schicksal geworden.

Wunderbar! Trockener Humor, Witz, Verstand und vieles mehr haben mich oft zum Lachen oder auch Kopfschütteln gebracht. Einfühlsam, aufregend aber sehr, sehr schön. Wie es ausgeht? Ich empfehle.... Lesen!

Humor und Hausverstand erwünscht.....

..... Einfach schön!

Mittwoch, 14. März 2012

Hier bin ich der Boss – oder? – Dorothee Sargon

Oh mein Gott, da stellt sich so ein kleiner Dreikäse-hoch-Bub mit Namen »Marcel« vor und erzählt mal eben über seine Erfahrungen und Gedanken, wie man wann genau und wo doch irgendwelchen Schabernack verüben kann mit dem Ziel: Erziehung der Eltern nach seinem Geschmack.

Eigentlich sollte man ja – zumindest als Mutter – in den 9 Monaten Schwangerschaft eine Beziehung zu seinem Kind aufbauen, egal ob männlich oder weiblich. Nachdem ich aber „Hier bin ich der Boss – oder?“ gelesen habe, bin ich mir nicht mehr sicher, wer denn nun die Raffinesse besitzt, seinen Kopf durchzusetzen. Aber, wie zeigt man denn den Eltern, wo es lang geht?

Ganz ehrlich? Dieser Marcel und seine lustigen Anekdoten, Streiche und noch mehr, haben mich richtig neugierig gemacht. Als ich dann las, was er alles so anstellte, um seine lieben Eltern zu erziehen oder ihnen zu zeigen, wo es lang ging, musste ich oft herzhaft lachen, wurde aber auch sehr nachdenklich. Hätte ich gewusst, was da in diesen kleinen Köpfchen so herumturnt, ich hätte mir ernsthaft überlegt, ob ich nun ein Kind wollte oder nicht. Trotzdem, sind sie erst einmal da, will man sie ja auch nicht wieder zurückschicken, oder?

Natürlich wollte ich Marcels Leben erfahren und war positiv überrascht. Von seiner „Aufbewahrung“ in den neun Monaten bei seiner Mutter bis hin zum Schulalter, hat er sich ja ganz viele Dinge ausgedacht, dass mir manchmal schon die Mutter leid tat, manchmal auch der Vater. Neun Monate, in denen sich die Mutter auf ihr Kind freut, es kaum erwarten kann, bis es endlich da ist, ob es gesund und munter ist, wie und auf welche Weise die Erziehung denn dann klappt. Aber mal ganz von vorne.

Zuerst kommt das Kind schon mal unter Schmerzen zur Welt. Gut, das vergisst man, wenn es da ist. Dabei schaut das Baby dann allerliebst aus der Wäsche, so als könnte es kein Wässerchen trüben, zur Freude der Eltern. Das alles ist mit nichts zu vergleichen, wenn es wächst, seine Persönlichkeit entwickelt, erst krabbelt, dann läuft. Natürlich zieht es sich auch am Tisch hoch, macht nichts, wenn die Tischdecke mit möglichst viel Geschirr herunter gezogen wird. Glückliche Eltern, wenn ihrem Kind nichts passiert ist.

Die Unschuldsmiene werden sie nie vergessen, Geschirr Nebensache. Nachdem das Kind dann richtig sprechen und laufen kann, werden Dreirad, später Fahrrad angeschafft. Das Üben fällt nicht immer leicht, aber mit viel Schabernack im Kopf geht es voran. Der Trotzkopf kommt zum Vorschein, alles wird verneint, denn der Boss kann ja nur einer sein. Es folgt der Kindergarten und bis zur Einschulung passieren viele Dinge. Spätestens dann hat das Kind es geschafft, seine Eltern richtig erzogen zu haben, meint es jedenfalls. Rückblickend stellen die Eltern wehmütig fest, dass die schöne Zeit viel zu schnell vorbei ging und möchten am liebsten noch einmal alles erleben.

Autorin Dorothee Sargon hat hier in tollen Reimen sämtliche Streiche des kleinen Marcels aufgeschrieben, mit Ausmalbildern zu jeder Geschichte, die sich Kinder so ausdenken. Ich muss ehrlich sagen, das hat mich komplett an meine Kinder erinnert, habe viele Ähnlichkeiten gesehen. Ich habe so herzlich gelacht und dabei an die Erziehungsmaßnahmen meiner Kinder mit mir gedacht, wie sie mit ganz viel List und Raffinesse mich, ihre Mutter, immer wieder „überzeugen“ konnten, auch wenn vieles manchmal nicht nachzuvollziehen war.

Ob lustig, ernst, ängstlich - und doch ist man sicher, wenn man dieses Buch der Autorin Dorothee Sargon gelesen hat, Hier bin ich der Boss, oder? – dann weiß man erst, was Eltern sein überhaupt heißt. Noch einmal erleben, was man selbst erlebte aber in solchen Reimen verarbeitet, zeigt Humor, das hat richtig Spaß gemacht. Wieder einmal hat mich die Autorin Dorothee Sargon positiv überrascht.

Heute ist Marcel schon groß und sein Papa ist der Boss, das hat Marcel auch erkannt und ist voll und ganz damit einverstanden. Dorothee Sargon schrieb hier von ihrem eigenen Sohn und in Ihrem Nachwort hat sie das auch zur Sprache gebracht.

Hier bin ich der Boss – oder? ist für alle Eltern eine Reise zu längst vergessenen Momenten, oder auch für zukünftige Eltern, die alles noch vor sich haben und schon mal einen Vorgeschmack aufs Eltern sein oder auch erziehen bekommen möchten. Ich garantiere, da ist man gewappnet und freut sich schon drauf und weiß trotzdem noch nicht, was es heißt, wenn Kinder ihre Eltern oder Eltern ihre Kinder erziehen.

Zum Lesen, Vorlesen, Ausmalen, ein Sammelband für die ganze Familie, zum schmunzeln, lachen, nachdenken und vielen tollen Dingen mehr. Hier bin ich der Boss – oder? hat mich mehr als schwer begeistert, es hat mir richtig Freude gebracht. Mehr als nur empfehlenswert.
Das Buch – Hier bin ich der Boss – Oder? – ist im Wagner Verlag erschienen.

Sonntag, 12. September 2010

Daniela Matijevic

Was der Krieg vom Leben übrig lässt.

Daniela Matijevic, deutsche Soldatin im Kosovo schrieb das Buch "Mit der Hölle hätte ich leben können.

Eine junge Frau von 35 Jahren, die ihre Erlebnisse von ihrem Kosovo-Einsatz vor 10 Jahren schildert, Erfahungen und quälende Gedanken, die keinen mehr loslassen. Blutende Kinder, Männer und Frauen. Eine brennende Hölle für die Menschen im Krieg, egal ob für Soldaten, Soldatinnen, Helfer oder Zivilisten, die diese Erlebnisse ihr Leben lang mit sich tragen und nicht mehr zum gewohnten Leben zurückkehren können.

Sie werden mit den Jahren wohl etwas verblassen doch niemals wieder verschwinden, sie werden immer Teil der Menschen sein, die diesen Kosovo-Krieg mit- und überlebt haben.

Daniela Matijevic war stark genug, ihre Erlebnisse und Alpträume in diesem Buch aufzuschreiben und so den Druck, der auf ihr lastet etwas zu verringern. Denn wem soll man von seinen Qualen erzählen? Familie und Freunde damit belasten? Jeder kann sich selbst entscheiden, dieses Buch zu lesen und dann nur erahnen, was Daniela Matijevic und viele andere Menschen in der Hölle des Kosovo erleben mussten.

Daniela Matijevic hat nun den Deutschen Verteranenverband gegründet, für die Menschen, die Einsätze im Krieg hatten und diese schrecklichen Erlebnisse ertragen müssen. Dort kann vielleicht geholfen werden, diese Erlebnisse zu verarbeiten, darüber zu reden, den Menschen Hilfen zukommen zu lassen.

Bei einem Interview am 06.09.2010 zum Hamburger Abendblatt, sagt sie und das hat mich zum Nachdenken gebracht:

Klar ist es schlimm was in einem Einsatz passiert. Aber zurückkommen und behandelt zu werden wie ein Penner, das hat mich wütend gemacht. So eine Behandlung hätte mich auch wütend gemacht.

Ich kenne Daniela Matijevic nicht und auch nicht ihr Buch. Eine Freundin hat mich auf sie aufmerksam gemacht und ich finde, Daniela Matijevic hat verdient, dass ihr Buch eine breite Masse von Menschen erreicht, die wissen wollen was unsere Landsleute erleben müssen.

Das Buch von Daniela Matijevic ist im Heyne-Verlag erschienen und auch bei Amazon zu erwerben.