1502 gab es noch Rassenunterschiede zwischen Weiß, Schwarz, Religion oder Abstammung.
Die Geschichte- 15. und 16. Jahrundert – ist von einer unglaublichen Spannung, wenn man sich schon alleine die Leseprobe durchliest. Ich möchte nicht wissen, wie die ganze Geschichte weitergeht.
Da gibt es die 9-jährige Laura, die an der Hand ihres Vaters geschützt durch die Lagunenstadt von Venedig läuft und beobachten muss, wie dunkelhäutige Menschen – Afrikaner – von gleichfarbigen Aufsehen – Sklavenjäger aus Alexandria – mit Frachtern aus Afrika nach Venedig gebracht werden. Mit Stricken an Füßen gefesselt und mit Stockschlägen vorwärts getrieben werden.
Selbst für den Vater, an dessen Hand sich Laura klammert, grausam und unmenschlich. Die umherstehenden Menschenmassen sich über das Schauspiel noch richtig gehässig auslassen und lachen.
Ein vielleicht 10-12-jähriger Junge, den Laura sieht, weinend, mit blutunterlaufendem und geschwollenem Gesicht, mit den Füßen durch Stricke verknotet und mit Stockhieben auf den Rücken vorangetrieben und der seine Chance sieht, als ihm ein großer schwarzer Landsmann – selbst an Ketten gelegt und einem Patrizier das Schwert einreißt – zusehen muß, wie der Junge geschlagen wird und ihn befreit, indem er mit dem Schwert die Fußfesseln durchtrennt.
Ein Aufseher will diesen Mann, der groß und schmächtig ist, in der Nähe von einigen Sklavinnen, die genauso groß zu sein schienen, wie der Mann und einigen kleinen Kindern in der Nähe der Frauen, mit einem Stock erschlagen. Dieser Mann kommt nicht dazu weil der schwarze, großgewachsene Mann das Schwert hebt und den Aufseher an der Kehle trifft und dieser stirbt.
Der Junge – und dies alles sieht Laura, sagt aber nichts, in der Aufregung des Geschehens einen Fisch klaut und die Geldbörse eines Händlers, der wahrscheinlich mit den Sklaven Handel treibt – von Behörden meist nicht öffentlich gestattet – aber irgendwelche glitzernden Gegenstände in einer alten Kiste transportiert. Er ist Jude und braucht den Jungen für den Transport der Kiste und zu seinem Schutz.
Die Aushandlung eines Preises für den Jungen, den er dem Zehnerrad als seinen Gehilfen vorstellt und vor dem er selber Angst hat wegen seiner Religion. Er ist Jude. Die Portugiesen, die nicht unbedingt gerne in der Lagunenstadt gesehen werden, genausowenig wie Juden.
Der Junge – Antonio – der sich dem Händler gegeüber aber lieber „Anzio“ nennt, so vielleicht dem Sklaventum entkommt und darüber nachdenkt, dass eine Jüdin, deren Mann vor kurzem verstorben war, mit ihren Kindern aus dem Haus getrieben und über einen Fluß abtransportiert wurde. Die aus lauter Kummer zeterte weil ein Sack ihrer Habseligkeiten – einige selbstgeschnitzte, alte Gegenstände – verloren gingen.
Laura, die über sich selbst wütend wird, weil sie trotz aller Angst auch Faszination über das Geschehen entwickelt aber vom Vater vom Ort des grausamen Geschehens, bei dem der große, schwarze Mann zu Tode kam, fortgebracht wird. Dann gibt es da noch etwas Schlimmes in ihren Gedanken, die mit ihrer Mutter zusammen hängen.
Eine sehr, sehr traurige, schaurige und doch auch interessante, faszinierende Geschichte, die es sich lohnt zu lesen. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert.
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